#netzTalente: Wie viel Demokratieförderung gehört in Schule?
Wie gelingt Demokratieförderung im Unterricht? Diese Frage stellten sich Lehrkräfte und Schüler:innen am 20. November im Rahmen des Projektes #netzTalente. In der Veranstaltung der Stiftung TalentMetropole Ruhr entwickelten rund 100 Teilnehmende aus dem Ruhrgebiet in unterschiedlichen Workshops ein gemeinsames Verständnis von Demokratiekompetenz und tauschten sich über ihre Erfahrungen mit der Vermittlung demokratischer Werte aus. Wertvolle Impulse erhielten sie unter anderem von Lehrer und Bildungsinfluencer Bob Blume. Das Projekt #netzTalente fördert digitale, demokratische, soziale und interkulturelle Fähigkeiten und bereitet Schüler:innen auf die Herausforderungen einer komplexen, globalisierten Welt vor. Das demokratische Bewusstsein wird zudem durch die Kooperation mit Partnerschulen im europäischen Ausland gestärkt. „Wir möchten uns mit dem Projekt #netzTalente für eine offene, tolerante und faire Gesellschaft einsetzen“, erklärt Förderer Erich Thiedemann, Geschäftsführer der RWE Foundation. „Junge Menschen erhalten im Projekt nicht nur die Möglichkeit, sich selbst und ihre Rolle in und für Europa zu reflektieren, sondern auch neue Kulturen und Lebenswelten zu entdecken, sodass sie Interesse und Verständnis für andere entwickeln können. So fördern wir aktiv die Demokratie in Europa.“
#netzTalente: Lernen durch gesellschaftliches Engagement
#netzTalente integriert gemeinnützige Projekte direkt in den Schulunterricht. Schüler:innen lernen durch die Projektarbeit, setzen sich mit Themen auseinander, die sie interessieren und eignen sich fachliches Wissen an. So wurden Jugendliche aus Gelsenkirchen zu Klimabotschafter:innen, indem sie die Klimabedingungen im eigenen Schulgarten mit denen der spanischen Partnerschule verglichen oder erstellten mit der Partnerschule in Frankreich ein Fake News-Glossar. Durch #netzTalente engagieren sich junge Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung und tauschen sich mit Jugendlichen aus anderen europäischen Ländern über globale Fragen aus.
„Diese Form der Projektarbeit bereichert die Lernkultur an Schulen, da der Unterricht offen wird für die Ideen und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler“, betont Dr. Britta L. Schröder, Geschäftsführerin der TalentMetropole Ruhr. „Die Jugendlichen lernen fächerübergreifend, werden selbst aktiv und erleben Selbstwirksamkeit.“
Netzwerkveranstaltung: Vom inspirierenden Input ins praktische Tun bis hin zur Reflexion
Wie Demokratiebildung im Unterricht stattfinden kann und wie Schule in Zeiten von KI, Krisen und sozialer Ungerechtigkeit aussehen kann, veranschaulichte Bob Blume zur Einstimmung auf die Workshops: „Das bedeutsame Lernen, das uns motiviert und uns wachsen lässt, dieses Lernen ist es, das ins Zentrum schulischer Bildung muss. Ein Lernen im Tun, in der Gemeinschaft, in dem Respekt für uns selbst und andere zu einem zentralen Bestandteil wird. Und ein Lernen, das mit den Mitteln und Wegen unserer Jetztzeit umgeht.“ Anschließend erarbeiteten die Lehrer:innen, wie die Wirksamkeit von Demokratiebildung in Engagementprojekten gemessen werden kann. Die Schüler:innen hatten die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Angeboten: In einem Workshop lernten sie die Aufgaben von Medien in der Demokratie kennen, in einem anderen gestalteten sie Plakate für mehr Verständnis und Demokratie. Außerdem beschäftigten sie sich mit der Bedeutung demokratischer Werte in einer Gesellschaft und wie sie Chancengerechtigkeit aktiv mitgestalten können. Im Anschluss wurden die Ergebnisse in einem Gallery Walk präsentiert und diskutiert.
Das regelmäßige Zusammenkommen, der Austausch und die Reflexion ist ein fester Bestandteil von #netzTalente. #netzTalente ist ein Kooperationsprojekt der TalentMetropole Ruhr und der Stiftung „Lernen durch Engagement“. Seit Anfang 2024 wird das Projekt #netzTalente von der RWE Foundation gefördert. Durch eine Förderung über drei Jahre kann das Projekt bis 2026 ausgebaut und weiterentwickelt werden.