Zum Hauptinhalt springen

TalentAward Ruhr

TalentAward Ruhr: Preisträger:innen 2013

Oliver Kern, Geschäftsführer Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e. V. (VKJ)

Weiterbildung und Kompetenzentwicklung für Förderer:innen

Chancengleichheit ist der Grundgedanke, der hinter dem Konzept der Kindertagesstätten des VKJ im Ruhrgebiet steht.
Entstanden aus der Arbeit in den Obdachlosensiedlungen mit Schwerpunkt im Essener Norden, wächst der Verein derzeit über die Stadtgrenzen hinaus. Tätigkeitsschwerpunkt bildet der Betrieb von Kindertageseinrichtungen in sozial benachteiligten Stadtbezirken. Dabei steht die Frühförderung von Sprache, Bewegung, Ernährung und Musik im Vordergrund. Oliver Kern, 48, Geschäftsführer des VKJ, legt viel Wert auf die Einbeziehung der Eltern und die Integration der Einrichtung in das jeweilige Stadtviertel. Angetrieben durch seinen eigenen „bunten“ Lebenslauf weiß Kern, wie wichtig es ist, Übergänge im Bildungssystem zu ermöglichen und Talente nicht zurückzulassen.
Ein besonderes Thema, was den Familienvater umtreibt, ist die langfristige Qualifizierung und Weiterbildung seiner Mitarbeiter:innen: Der VKJ investiert dauerhaft und konsequent in die laufende Aus- und Weiterbildung der Erzieher:innen. Oliver Kern ermöglicht so Bildungsaufstiege und – entwicklungen für Groß und Klein.

Nadja Wallraff, Teach First Deutschland-Fellow

Individuelle Förderung an Schulen

Nadja Wallraff, 28, ist Fellow bei Teach First und fördert Schüler:innen an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Dortmund-Huckarde. Teach First-Fellows vereinbaren Lernziele mit ihren Schüler:innen, üben mit ihnen individuell und erarbeiten gemeinsame Projekte.
Die Wahl-Dortmunderin hat sich nach einem Studium der Kulturwissenschaften und ersten Berufserfahrungen in Barcelona bewusst dafür entschieden, für zwei Jahre Jugendlichen aus sozial benachteiligten Stadtteilen neue Perspektiven zu ermöglichen. Nadja Wallraff beschreibt es für sie selbst als reizvoll, auf diesem Wege theoretisches Wissen aus dem Studium und der Arbeit mit schulischer Praxis verbinden zu können. Anders als reguläre Lehrer:innen hat sie als Fellow dabei die Möglichkeit, einen individuelleren und intensiveren Zugang zu den Jugendlichen aufzubauen: So vermittelt sie an ihrer Gesamtschule in kreativen Projekten, zum Beispiel mit der Produktion von Radiosendungen oder Streetart, die Lust am Lernen. Ihr Engagement bringt den Schüler:innen viel Wertschätzung entgegen und ermutigt zum eigenverantwortlichen Arbeiten.
Mit anderen Fellows aus dem Ruhrgebiet und ganz Deutschland ermöglicht sie es zudem, dass Jugendliche an einer englischsprachigen Summerschool in Hamburg teilnehmen können – Nadja Wallraff fördert junge Menschen mit schwierigen Startbedingungen auch außerhalb der Schule konsequent weiter.

Thomas Bassek, Ausbildungsleiter HELLA KGaA Hueck & Co

Berufsorientierung und Ausbildungsvorbereitung

Thomas Bassek, 47, entwickelte 2004 das „Projekt der kleinen Scheine“. Damit ermöglicht der Berufsausbilder der HELLA KGaA & Hueck Co. Schüler:innen achter Klassen aus Recklinghausen einen nachhaltigen Eindruck in die technische Ausbildung und fördert soziale sowie fachliche Fähigkeiten. Haupt- und Realschüler:innen sowie Gymnasiast:innen melden sich freiwillig und arbeiten an zwölf Nachmittagen an ihren „kleinen Scheinen“. Ein „kleiner Schein“ ist eine Schulungseinheit, die jeweils einen Teil der elementaren Grundfertigkeiten der von der HELLA ausgebildeten Berufe umfasst. Die Konzeption und Umsetzung der einzelnen „kleinen Scheine“ vertraut Thomas Bassek eigenen Auszubildenden an. Die Auszubildenden, die das Projekt als TeilprojektleiterIn begleiten, erlernen so wichtige Kenntnisse, die sie in Zukunft als potenzielle Führungskraft nutzen können. Für Thomas Bassek sind neben der fachlichen Schulung, Geduld, die richtige Ansprache und ein passendes Maß an Fürsorge entscheidend zur Förderung junger Menschen.

Suat Yilmaz, Talentscout Westfälische Hochschule Gelsenkirchen – Bocholt – Recklinghausen

Talentförderung am Übergang Schule – Hochschule

Der Sozialwissenschaftler arbeitet für die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen – Bocholt – Recklinghausen als Talentscout. Im nördlichen Ruhrgebiet ist Suat Yilmaz, 38, auf der Suche nach Schüler:innen, die die Fähigkeit zu einem Studium mitbringen, aber besondere Förderung benötigen, weil sie zum Beispiel aus Nichtakademikerhaushalten kommen. Zu diesem Zweck hat die Hochschule enge Kooperationen mit Gesamtschulen, Gymnasien und Berufskollegs etabliert. Yilmaz begleitet und berät die Schüler:innen vom Eintritt in die Oberstufe bis zum (Fach-)Abitur. Neben Gesprächen über Berufs- oder Studienwünsche sowie Stipendien spielt auch die emotionale Ebene eine große Rolle, denn viele junge Talente haben niemanden in ihrem Umfeld, der ihnen ein erfolgreiches Studium zutraut. Ziel der Talentförderung durch die Hochschule ist es, die individuellen Potenziale der Jugendlichen zu identifizieren, Orientierungshilfe zu leisten und langfristig künftige Fachkräfte an die Region zu binden. So denkt Suat Yilmaz voraus – für die Talente, die Hochschule und das Ruhrgebiet.

Veranstalter

Das Leitprojekt Bildung